Textilzertifizierung, was ist das? 

 

Unsere Textilindustrie beherbergt eine Fülle unterschiedlicher Zertifizierungen, die mehr Verantwortung mit der Mode selbst, den uns gegebenen Ressourcen und den Angestellten der Produktions- und Lieferketten nachweisen. Was unter Umständen verwirrend wirken mag, ist global gesehen jedoch von großer Bedeutung. Schließlich befindet sich jedes noch so kleine Kleidungsstück in einem wahnsinnig komplexen Produktionssystem und geht durch viele Hände, bevor es in unseren Kleiderschränken landet. Doch welche Zertifizierungen sind für dich von Bedeutung?

Die häufigsten Zertifizierungen

Wer regelmäßig Kindermode kauft, der kennt den ein oder anderen Einnäher bereits, der auf zertifizierte Stoffe hinweist. OEKO-TEX Standard 100 gehört mit zu den häufigsten Tertilzertifizierungen die im europäischen Handel verwendet werden. Häufig findet man konkrete Hinweise auf die Produktklasse der diese Zertifizierung angehört. Beispielsweise gilt die Produktklasse 1 besonders für Baby- und Kindermode, wohingegen Produktklasse 4 für Ausstattungsmaterialien gilt. Weist dein Händler die korrekten Zertifizierungen nicht aus, kannst du problemlos auf eine genaue Auskunft bestehen. Unternehmen, die verantwortungsvoll Kinderkleidung herstellen, werden jedoch ausschließlich Textilien beziehen, die der Produktklasse 1 angehören. 

Auch GOTS Zertifizierungen sind immer häufiger anzufinden. Diese Zertifizierung bewertet sowohl die Verarbeitung als auch die Herstellung von Textilien nach ihren ökologischen und auch nach ihren sozialen Kriterien. Da hier besonders der soziale Aspekt eine wesentliche Rolle spielt, gilt die GOTS Zertifizierung gegenwärtig zu den beliebtesten und besten Zertifizierungen unserer Textilmode. Schließlich ist es dem Verbraucher nicht nur wichtig was er trägt, sondern unter welchen Umständen und mit welcher gesellschaftlichen Bedeutung dieses Kleidungsstück hergestellt wurde. Auch der Blaue Engel oder Cradel to Cradel werden daher immer beliebter. Hier kommen besonders die Aspekte rund um Nachhaltigkeit und umweltschonender Produktion zum Tragen. 

Braucht es Textilzertifizierungen wirklich?

Die globalen Lieferketten und Produktionswege sind komplex und es ist nahezu unmöglich sich im Alltag mit der Verantwortbarkeit seines eigenen Konsums tiefgreifend bei jedem Kauf auseinandersetzen zu können. Das macht es Verbrauchern oft deutlich leichter, wenn besagte Zertifizierungen ökologische, ökomische, soziale und transnationale Interessen unabhängig von den jeweiligen Unternehmen betrachten und bewerten. Eine Zertifizierung ist zwar eine gute Unterstützung doch ist sie definitiv keine maßgebende Größe, die unumgänglich ist. Schließlich ist es erstaunlich leicht für die Industrie, die Mindeststandards eines solchen Siegels in Kürze umzusetzen und anschließend durch diese Siegel höhere Renditen einzufahren. Wer als Verbraucher daher großen Wert auf Nachhaltigkeit und gerecht produzierte Textilien setzt, der kann sich beispielsweise bei seiner Lieblingsmarke direkt informieren, wie diese kontrolliert und umgesetzt werden.  

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